Wozu in die Generation 50plus investieren?

Die Arbeitgeber sind sich zunehmend bewusst, wie wichtig es ist, ältere Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen oder einzustellen. Eine Belegschaft, in der alle Altersgruppen vertreten sind, steigert die Leistung und Produktivität: Fertigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen der Arbeitnehmer entwickeln sich mit der Zeit und eine perfekte Mischung aller Altersstufen im Unternehmen bietet daher auch eine ideale Mischung an Fähigkeiten.

Allerdings rücken die älteren Arbeitnehmer nicht deshalb zunehmend in den Fokus, weil eine diversifizierte Altersstruktur in Unternehmen zu besseren Wirtschaftsleistungen führt. Vielmehr entsteht durch die Bevölkerungsentwicklung das Risiko, dass immer mehr freie Stellen nicht besetzt werden können, wenn ältere Arbeitnehmer weiterhin außer Acht gelassen werden.

Das Alter an sich hat einen begrenzten Einfluss auf die Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern. Wichtiger sind Aspekte wie:

  • Langfristig die gleiche Arbeit ausführen;
  • Einseitige oder schwere Arbeiten ohne Aufgabenwechsel ausführen;
  • Gesundheitsschädigende Arbeiten ausführen und verfügbare Hilfsmittel nicht bzw. falsch einsetzen.

Letztlich haben die Arbeitgeber selbst einen großen Einfluss auf diese Umstände.

Hier sind einige Anhaltspunkte, die Unternehmen helfen, ihre älteren Arbeitnehmer im Unternehmen zu halten: 

  • Erfolgt die Anstellung, Laufbahnplanung und Unternehmensbindung so, dass jegliche Diskriminierung wegen des Alters ausgeschlossen ist? Mehrfachdiskriminierung sollte ebenfalls vermieden werden (ältere Frauen, ältere Ausländer, ...).
  • Investiert das Unternehmen in die Kompetenzentwicklung seiner Mitarbeiter und zwar während der gesamten Laufbahn? Gibt es regelmäßige Mitarbeitergespräche, dank denen Probleme rechtzeitig erkannt und behoben werden können? Wird das lebenslange Lernen aktiv gefördert? Ältere Arbeitnehmer sind ihrem Arbeitgeber gegenüber loyaler als junge Leute und bleiben entsprechend länger beim selben Arbeitgeber. Daher lohnt sich diese Investition.
  • Vor allem hinsichtlich körperlich schwerer Arbeit sollte für ausreichend Abwechslung bei der Arbeit gesorgt werden. Wenn den Arbeitnehmern ein umfassendes Aufgabenspektrum geboten wird, in das sie sich einlernen können, bleibt ihre Beschäftigungsfähigkeit für andere Aufgaben und Funktionen länger erhalten. Repetitive Aufgaben hingegen verursachen langfristig gesundheitliche Probleme und führen zum freiwilligen Ausscheiden von Arbeitnehmern. Sind die Diversifikationsmöglichkeiten völlig ausgereizt? Ist die interne Mobilität im Unternehmen eine Option?
  • Wird auf ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld für alle Arbeitnehmer geachtet? Ist für vorbeugende Maßnahmen mit einer Anpassung der Aufgaben und der Arbeitsbedingungen sowie eine optimale Nutzung der Hilfsmittel gesorgt? Manchmal sind einfache ergonomische Anpassungen ausreichend.
  • Werden die Bedürfnisse der Mitarbeiter im Hinblick auf die Anpassung ihrer Arbeitszeiten genügend berücksichtigt? Solche Erfordernisse ändern sich mit dem Alter und den wachsenden Verpflichtungen im Privatleben (Enkel, pflegebedürftige Eltern usw.). Neben der Anpassung der Arbeitszeit von Arbeitnehmern können alternativ auch unterstützende Maßnahmen geboten werden (z. B. Kostenbeihilfen für die Kinderbetreuung). Hierfür ist ein geschlechtsneutraler Ansatz notwendig.
  • Welche Veränderungen der Arbeitsorganisation bewirken, dass ältere Menschen länger arbeiten? Es sollten Möglichkeiten, wie beispielsweise ein angepasstes Schichtsystem, der Wechsel von einer Nacht- in eine Tagesschicht, die Einführung von flexiblen Arbeitszeiten, Heimarbeit usw. in Betracht gezogen werden.
  • Wie wird das Wissen von älteren an jüngere Arbeitnehmer weitergegeben? Ein kollegiales Mentorensystem bietet eventuell eine Lösung für beide Seiten, die älteren Arbeitnehmer und das Unternehmen selbst.
  • Wird die Gruppe der älteren Arbeitslosen bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitnehmer berücksichtigt? Diese Gruppe birgt ein riesiges ungenutztes Potenzial an Wissen und Erfahrung, so dass sie bei der Stellenbesetzung keinesfalls außer Acht gelassen werden sollte.
Wozu in die Generation 50plus investieren?